Sich schnell an die Dynamik des Marktes anpassen zu können und zufriedene Kunden zu haben, das ist das Ziel einer agilen Organisation. Zu einer agilen Organisation gehören neben digital-vernetzten Arbeitsweisen auch agile Methoden und eine davon möchte ich Ihnen gerne in diesem Blog-Artikel detailliert vorstellen, weil sie Sie auf Ihrem Weg zu einem Digital Workplace pragmatisch und ergebnisorientiert unterstützen kann.

Der Begriff Design Thinking ist heute in aller Munde und viele Unternehmen setzen es bereits als Methode zur Lösungsfindung ein. Auch unsere Kunden sind schon mehr oder weniger intensiv mit diesem Begriff vertraut und nutzen das Vorgehen punktuell oder auch regelmäßig in der täglichen Arbeit. Es wird viel diskutiert, ob Design Thinking sogar mehr ein Mindset als eine Methode ist und manchmal wird gar vor der Nutzung „gewarnt“, da es nachhaltig die Abläufe und Kultur in einem Unternehmen positiv verändern kann. Sie fragen sich, was der Affe mit Design Thinking zu tun hat und welchen Zusammenhang es zwischen Design Thinking und der Einführung neuer Arbeitsweisen und der Etablierung des Digital Workplaces hat? Jede Menge – doch bis zur Erklärung werde ich etwas ausholen.

Wir netmedianer möchten Ihnen – vor allem denjenigen, die die Methode noch nicht so gut kennen – in diesem Blogbeitrag einige Hintergrundinformationen geben, aber auch einen Überblick, in welchen Situationen Design Thinking sinnvoll angewendet werden kann und was Sie dabei berücksichtigen sollten. Zudem werden wir Ihnen in folgenden Blogbeiträgen weitere Elemente der Methode näherbringen und Ihnen dabei Mehrwerte und Herausforderungen erläutern.

Generelles zur Methode

Sie finden im Netz diverse Einführungen und gute Beschreibungen in das Thema, deshalb an dieser Stelle nur ein kleiner Abriss über die einzelnen Schritte im Design Thinking-Prozess:

  1. Verstehen
  2. Beobachten
  3. Synthese / Sichtweise definieren
  4. Ideen entwickeln
  5. Prototyp erstellen
  6. Testen
  7. Implementieren

 

Diese Schritte und das dazugehörige Vorgehen können auch als Zyklen verstanden werden. Denn gerade nach der Vorstellung bzw. der ersten Erprobung des Prototyps und der Verarbeitung des Feedbacks wird es in den meisten Fällen eine angepasste Lösung geben. Lösung ist hier unbedingt in einem sehr weiten Sinne zu verstehen und keinesfalls nur auf Technologien bezogen.

Grundlegend sind jedoch die ersten zwei Prozessschritte, nämlich ein wirklich tiefgehendes Verständnis über die Situation bzw. Herausforderung und eine möglichst objektive Beobachtung der Umwelt, also z. B. der Abläufe oder Umwelteinflüsse. Albert Einstein sagte einmal sinngemäß: „Wenn ich eine Stunde habe, um die Welt zu retten, dann beschäftige ich mich 55 Minuten damit, das Problem zu verstehen und 5 Minuten mit der Lösung.“ Diese (noch) etwas unpopuläre Herangehensweise ist entscheidend und bringt neben wirklicher Klarheit auch neue Perspektiven in das Team.

Kundenfokus = Menschenfokus

Noch immer gilt Design Thinking – aus der agilen Softwareentwicklung kommend – als technologienahe Methode. Im besten Fall ermöglicht sie im Team ein konsequent kundenorientiertes Denken und bringt Produkte mit hoher Nutzerfreundlichkeit hervor. Doch Design Thinking lässt sich auch wunderbar bei Fragen rund um die Verbesserung von Services, Entwicklung von Geschäftsmodellen oder Teambuilding- und Strategieprozessen anwenden, um nur einige Beispiele zu nennen. Zudem kann das Vorgehen, je nach Bedürfnis, auch adaptiert werden: als Standardmethode im Unternehmen, punktuell eingesetzt in Workshops oder als einstündiges „Speed Design Thinking“, einfach, um in einem strukturierten Verfahren neue Blickwinkel einzunehmen. Unsere Empfehlung: benennen Sie immer einen Moderator oder lassen sie die Meetings von einem Coach leiten, um wirklich am Ende ein Ergebnis herauszubekommen.

Warum sollten Sie es probieren?

Die vielfältigen Einsatzmöglichkeiten von Design Thinking auf dem Weg zur agilen Organisation können natürlich auch bei Digital Workplace-Projekten hilfreich sein: naturgemäß haben wir es mit einem interdisziplinären Projektteam zu tun, das mit verschiedene Perspektiven und Interessen in das Projekt einsteigt. Bestenfalls sehen alle die Mitarbeiter mit ihren Bedürfnissen an effiziente Arbeitsabläufe im Fokus, doch steht zu Beginn auch immer die Formulierung einer gemeinsamen Vision mit dem Ziel, ein einheitliches Verständnis zu schaffen, angepasst an Management-und Geschäftsziele („VERSTEHEN“).

Auch die Analyse der verschiedenen Bereiche Technologie, Business und Mitarbeiter sollte zu Beginn eines Projektes erfolgen, weil erfahrungsgemäß viele Bereiche in Berührung mit dem Projekt kommen („BEOBACHTEN“). Hier unterstützt Design Thinking durch ein strukturiertes Vorgehen, was dem Einzelnen Raum für Ideen und Ansätze bietet, aber auch immer wieder die Gruppe als gemeinsame Treiber des Projektes ins Boot holt – unterschiedliche Sichtweisen sind hier sogar ganz klar gewünscht und führen zu besseren Ergebnissen („IDEEN ENTWICKELN“). Und sprechen wir von agilen Methoden bedeutet das im Kontext Digital Workplace immer auch ein schrittweises Vorgehen und zwar sowohl für die Plattform als auch für den Kulturwandel. Es werden schnell erste Ergebnisse visualisiert („PROTOTYPEN ERSTELLEN“), die dann reflektiert oder von einer ausgewählten Gruppe verprobt werden können, so dass eben auch schnell Anpassungen erfolgen können. Der Mehrwert für Unternehmen und Organisation liegt klar in der strukturiert-kreativen Herangehensweise, die immer aus der Perspektive „Endkunde“ denkt (Endkunde ist hier, wie oben erläutert, im übertragenen Sinne zu verstehen und kann auch Teammitglieder oder Lieferanten bedeuten).

Wollen Sie wissen, wie Sie für Ihre strategischen und konzeptionellen Fragen auch in Ihrem Unternehmen Design Thinking anwenden können? Wir helfen Ihnen gern dabei!

Und zu guter Letzt nun noch die Geschichte vom gefesselten Affen: der Affe war das Prototyp-Ergebnis in einem Teambuilding-Workshop, der eigentlich als Workshop für die Verbesserung der internen Arbeitsabläufe gedacht war. Am Ende des Prozesses stand jedoch nicht ein Tool, sondern der Affe als Sinnbild für den „gefesselten“ Chef, der aufgrund seiner mangelnden Durchsetzungskraft eh keine Ideen oder Vorschläge aus dem Team umsetzen würde. Das Ergebnis hat also das eigentliche Problem aufgezeigt, nämlich die Frustration der Teammitglieder, und hat so zu einer nachhaltigen Verbesserung der Situation beigetragen.