Ergänzend zu den Live-Konferenzen bietet der IOM SUMMIT 2020 über den Zeitraum vom 08.07. bis zum 30.09. verschiedene Formate für den Erfahrungsaustausch. Bei den Fishbowl-Diskussionen geben geladene Diskussionsteilnehmer einen Einstieg in eine Themendiskussion – anschließend ist Raum für eine aktive Teilnahme aller Teilnehmer an der Diskussion.

Unser Digital Work Consultant Dinah war zum Thema Digital Enablemet dabei.

Wir haben Dinah`s Thesen aus dem Talk zusammengefasst:

„one fits all“ beim digitalen Enablement funktioniert nicht

Es gibt nicht DIE eine Strategie, die für jeden funktioniert. Es ist wichtig auf die Kultur des Unternehmens zu schauen. Nicht jedes Unternehmen steht an derselben Stelle und nicht überall ist das Ausprobieren von neuen Tools und Arbeitsweisen schon kulturell verankert. Es lohnt sich, die Strategie des digitalen Enablements auf die Unternehmenskultur abzustimmen und dabei solche Fragen wie die folgenden zu beantworten und das Vorgehen darauf abzustimmen: Wie sind es die Mitarbeiter gewohnt zu lernen? Gibt es bereits Vorreiter? Welche Rolle spielen die Führungskräfte generell?

Je stärker ein Multiplikatorennetzwerk bereits in Unternehmen etabliert ist, desto schneller kann auf Veränderungen der Umwelt reagiert werden.

Enablement funktioniert gut über Early Adopters. Über solche Personen, die wollen und neugierig sind. Diese Personen werden als erste für die digitalen Arbeitsweisen befähigt. Dies kann im Rahmen von Pilotgruppen erfolgen oder als Multiplikatoren. Es lohnt grundsätzlich, in Multiplikatoren zu investieren und diese so lange wie möglich in ihrer Rolle zu halten. Dies dient nicht nur der dezentralen Verbreitung von Fähigkeiten, sondern es können auch Erfahrungen, Wünsche und Anforderungen direkt „aus dem Feld“ aufgenommen und weitergeleitet werden, um die digitale Strategie immer besser an den Endnutzer anpassen zu können.

Digitales Arbeiten im Anwendungskontext anfassbar machen

Zu Beginn von digitalem Enablement können Mitarbeiter leicht überfordert sein. Sie verstehen vielleicht, dass die Veränderungen ihnen helfen sollen und alles „viel einfacher wird und ganz toll“ wäre, aber was bedeutet das konkret? Zentraler Punkt ist immer die Frage: „What is in it for me?“ – „Was ist da für mich drin?“
Zur Beantwortung dieser Frage ist es unglaublich hilfreich spezielle Anwendungsfälle auszuarbeiten, umzusetzen und umfangreich zu kommunizieren. Hier können Multiplikatoren wunderbar helfen, indem sie ihren Kollegen vorstellen, wie sie es gemacht haben. Solche konkreten Anwendungsfälle sollen, wenn möglich, für viele Nutzergruppen relevant sein. Lassen sich beispielsweise Meetings digital effizienter gestalten, so ist dies für die meisten Mitarbeiter von Nutzen. Zu betonen ist jedoch immer wieder, dass konkrete Anwendungsfälle Beispiele sind, von denen abgewichen werden darf und unbedingt auch abgewichen werden soll.

Leadership als Potenzierungsfaktor: Unterstützung und Vorbildfunktion der Führungskräfte

Auch wenn immer weniger Menschen Hierarchien feiern, so gibt es sie doch und sie erfüllen ihren Nutzen. Dennoch findet das Thema Führungskräfte oft zu wenig Beachtung. Ein Potenzierungsfaktor für den Erfolg des #enablements ist die Unterstützung und Vorbildfunktion der Führungskräfte. Wie profitieren also Führungskräfte vom digitalen Wandel? Wie können sie zu Vorreitern und Sponsoren werden? Wie können sie aktiv in ihren Team digitale Tools anwenden?
Gehen die Führungskräfte voran, zieht die Mehrheit der Mitarbeiter automatisch einfacher und schneller nach. Eine andere Wichtigkeit wird vermittelt, so dass sich auch neben der täglich Arbeit mit neuen Tools beschäftigt wird und Learning on the Job geschieht. Erkennen Führungskräfte die Wichtigkeit ihrer Rolle beim digitalen Enablement, haben es auch Multiplikatoren leichter, da sie Unterstützung und Wertschätzung „von oben“ erfahren.

Kommunikation und Enablement sind zwei verschiedene Dinge – die Kommunikation muss immer am Anfang stehen

Jeder mag es informiert zu sein und nicht eines morgens mit der vermeintlich wunderbaren Nachricht an seinem Arbeitsplatz überrascht zu werden, dass nun die Arbeitsabläufe anders aussehen und ich ein neues Tool lernen darf. Juhu … Vor jedem Enablement steht die Kommunikation. Bereiten Sie ihre Nutzer vor, machen Sie sie neugierig, zaubern Sie Vorfreude. Und beantworten Sie dabei stetig die Frage, was jeder Einzelne davon hat. Kündigen Sie digitale Veränderungen mehrmals an. Fragen Sie nach Feedback. Kündigen Sie auch das Enablement an. Erst danach sollten neue Tools ausgerollt oder neue Funktionalitäten freigeschaltet werden. Erst danach sollte Enablement angeboten werden. Und die Kommunikation sollte während des gesamten Prozesses weiterlaufen. Betreiben Sie internes Marketing für Ihre Digitalisierung.

Im Rahmen der IOM-Season 2020 werden noch weitere interessante interaktive Sessions sowie Fachbeiräge zum Thema Digital Work stattfinden. Mehr dazu hier: IOM Season 2020