Nachhaltige Veränderung hat auch immer eine kommunikative Komponente. Beim #IOMtalk 008 war Sorina Becheru, Digital Work Consultant netmedia, mit von der Partie und diskutierte mit Stefanie Preisiger (Continental) und Bjoern Negelmann (Kongress Media) die Frage, wie Kommunikation die virtuelle Zusammenarbeit unterstützt.

Der #iomtalk ist ein wöchentliches Video-Talk-Format von Kongress Media zu aktuellen Themen und Diskussionen rund um den Digital Workplace, den Ansätzen zur Einführung und Etablierung der digitalen Zusammenarbeit sowie den damit verbundenen kulturellen und organisatorischen Veränderungen.

 

Wir haben Sorinas Thesen aus dem Talk zusammengefasst:

Durch Corona weiß man plötzlich genau, was Disruption bedeutet und wie wichtig eine kommunikations- und digital affine Unternehmenskultur ist.

Jede Disruption kann erhebliche Auswirkungen auf Unternehmen haben. Das Wort Disruption hat die Digitalisierungswelle in unseren Wortschatz gebracht. Aber irgendwie haben viele Unternehmen unterschätzt, was das genau bedeutet, bis Corona die Normalität von jetzt auf gleich auf den Kopf gestellt hat.

Ich habe eine sehr große Diskrepanz in der „Digital Readiness“ der Unternehmen wahrgenommen und drei grobe Kategorien beobachten können.

Ich habe in der Krise drei Unternehmenstypen beobachten können (das heißt nicht, dass nicht noch mehr Formen existieren): Typ 1: „Wir müssen erst einmal Hardware kaufen“, Typ 2: „Wir brauchen Microsoft 365, Google Suite, irgendetwas, so dass wir remote arbeiten können.“, Typ 3: „Wir haben alle Tools dieser Welt, aber wie geht das eigentlich mit diesem Homeoffice?“

Während alle Unternehmenstypen quasi „aus den Socken gehauen wurden“, konnte nur die dritte Kategorie recht schnell wieder aufstehen – und die Mitarbeitenden waren in einer bemerkenswert schnellen Zeit im Homeoffice arbeitsfähig.

Und mit einem Schlag weiß man, was Disruption bedeutet und einem die Digitalisierung eigentlich die ganze Zeit sagen wollte: Vernetzte Kommunikation, wie sie im privaten Kontext ständig über soziale Medien passiert, macht Unternehmen in Krisenzeiten schneller wieder handlungsfähig – Stichwort Resilienz – und viel mehr noch, trotz physischer Distanz kann der enge Kontakt zu den Mitarbeitenden aufrecht erhalten werden.

Wir brauchen eine hybride Nutzungen von unterschiedlichen Zusammenarbeitsformen, die Mitarbeitende je nach Lebenslage und äußeren Einflüssen selbst kombinieren können.

Ich habe die leise Hoffnung, dass wir einen Satz nach vorne gemacht haben in der Diskussion um digitale Zusammenarbeitsformen insgesamt und auch in der Debatte um flexible Arbeitszeit- und Arbeitsort-Modelle. Und die Erkenntnis lautet für mich nicht, dass wir nun alles, was nicht niet- und nagelfest ist digitalisieren müssen. Vielmehr geht es darum zu überlegen, wie sollten sich unsere Arbeitsformen verändern und unsere Einstellung (Mindset) zur Arbeit und Zusammenarbeit.

Man kann nicht nicht kommunizieren und es geht nichts ohne Kommunikation!

Kommunikatoren sind in erster Linie Vernetzer, Menschenversteher, Menschenmiteinanderverbinder, Menschenbeweger, aber auch Digitalissierungsvorleber und Transparenzschaffer. Kommunikation ist kein Beiwerk, sondern essentieller Bestandteil eines gelungenen Wandels respektive eines Überlebens in einer Krisensituation. Denn, wenn wir ein Take Away mitnehmen sollten aus der Digitalisierung und aus der Krise ist, das der Wandel „Normalzustand“ bedeutet. Veränderung ist kein Ausnahmezustand.

Das Ausmaß unsere Lernkurve wird sich in der nun schon stark angestimmten Diskussion, um das „new normal“ zeigen. Entscheidend wird sein, eine offene Diskussion über eine veränderte und sich stetig verändernde digitale Zusammenarbeitswelt zu führen.

Wie groß unsere Lernkurve ist bzw. war wird sich in der nun schon stark angestimmten Diskussion, um das „new normal“ zeigen. Potentieller Kandidat auf das Unwort des Jahres 2020, wenn sie mich fragen. Die Erfindung neuer Buzz-Worte mal beiseite, entscheidend wird es hier sein, nicht zu glauben, in eine bereits bekannte Normalität zurückkehren zu wollen, sondern eine offene Diskussion zu führen über eine veränderte und sich stetig verändernde digitale Zusammenarbeitswelt. Und diese schließlich auch aktiv gestalten zu wollen.

Den gesamten #IOMtalk 008 kann man sich hier anschauen:

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