Nicht immer schön, aber Fakt: Druck auf Unternehmen von außen und innen
Der digitale Wandel betrifft alle und alles – ob wir wollen oder nicht, jedes Unternehmen setzt sich damit auseinander, das ist soweit nicht neu für Sie. Und das, was bei all den technologischen, demographischen, globalen Entwicklungen als Kondensat festzustellen ist, ist der wachsende Druck von außen, aber auch von innen – auf Unternehmen, auf das Management, auf die Mitarbeiter, auf den individuellen Menschen mit seinen Rollen und Bedürfnissen. Und eigentlich alle suchen Lösungsansätze, um der Unvorhersehbarkeit, die diese Veränderungen mit sich bringen, Herr zu werden

Aktive Suche nach Verbesserungsansätzen
Neben der Notwendigkeit zur Anpassung kann auch der (menschliche) Wunsch nach kontinuierlicher Verbesserung ein weiterer wertvoller Anstoß für den Wunsch nach agilerem Arbeiten sein, nämlich Kundenanliegen schneller zu bearbeiten, die Produktqualität erhöhen, flachere Hierarchien zur Vermeidung langer Entscheidungswege zu etablieren oder mehr Austausch über Abteilungen zu fördern, damit das Rad nicht immer wieder neu erfunden wird. Natürlich gibt es diverse weitere Beispiele, und es eint sie, dass sie verschiedene Facetten betreffen. Es geht um Prozesse, es geht um Unternehmenskultur, um Arbeitsweisen, um Haltung und Selbstverständnis, weg von starren Strukturen hin zu mehr Flexibilität – und an dieser Stelle sind wir beim Thema Agilität bzw. agiles Arbeiten.
Die netmedianersche Deutung von Agilität und neuen Arbeitsformen
Kommen wir noch einmal auf den Begriff Agilität zu sprechen: Dieser wird heute als Container für viele verschiedene Aspekte und Konzepte gebraucht, umfasst aber immer die Themenbereiche Geschwindigkeit, Anpassungsfähigkeit und Kundenzentriertheit. Wir bei netmedia ergänzen noch einen weiteren Aspekt, nämlich die Mitarbeiterorientierung, ohne die es aus unser Sicht keinen Wandel geben wird. Sowohl der Fokus auf den Kunden als auch auf den Mitarbeiter erfordert einen Perspektivwechsel. Dieser bringt ein neues Führungsverständnis in den verschiedenen Ebenen des Managements mit sich und eine organisationale Ausrichtung, die eben diesen Blick auf Bedürfnisse, Erwartungen und Anliegen von Menschen glaubhaft lebt. Und nur ein Unternehmen, das seine Mitarbeiter optimal unterstützt, kann am Ende auch wirklich „customer centricity“ umsetzen.
Customer Centricity und agiles Mindset sind nur mit ehrlich gemeinter Mitarbeiterorientierung implementierbar
Hand in Hand mit dem Bedarf besser auf die Anforderungen von innen und außen reagieren zu können, geht der Wunsch von mittleren oder großen Unternehmen, also unserer Kunden, nach offener und „hands on“ Start-Up Mentalität, was sich u. a. in den vielen ausgelagerten „labs“ oder „digi-xy s“ zeigt. Bei aller Skepsis manch langjähriger Mitarbeiter oder Führungskräfte: irgendwo muss man beginnen, denn schließlich ist das ein wichtiger Aspekt von Agilität: Pareto-Prinzip, Fail Fast, probiere aus, muss nicht perfekt sein, mach‘ es besser. Scrum, Lean, Six Sigma… All diese Methoden können die unterschiedlichen Bereiche eines Unternehmens unterstützen, flexibler, dynamischer, kundenorientierter zu arbeiten. Eine weitere Methode, die wir selbst in vielen verschiedenen Situationen anwenden, kann dabei Design Thinking sein.
Keine Blaupause für agiles Arbeiten
Und wenn wir gerade über die Veränderung sprechen, die ja nicht nur die Arbeitsweisen und Toollandschaft, sondern auch die Unternehmenskultur betreffen, sind wir zurück beim Mitarbeiter, dem individuellen Menschen. Agiles Arbeiten gehört mit agilem Denken zusammen, und da ist auf allen Ebenen des Unternehmens die Veränderung des Mindsets gefragt. Das Management muss gezielt Räume schaffen für Innovation und Fehlerkultur, Führungskräfte sind als Vorbilder nicht mehr Aufgabenverteiler, sondern werden zu Coaches ihrer Mitarbeiter und auch die Mitarbeiter müssen sich einzeln und im Team mehr trauen. Hier zeigt sich, dass neben Mindset und kulturellem Change auch Kompetenzen erlernt werden müssen. Darüber hinaus benötigen die Mitarbeiter eine optimale physische und digitale Infrastruktur, damit die Ansätze und Prozesse auch in die Realität überführt werden können. Dies alles benötigt Zeit für die Entwicklung und Reifung und geschieht am besten in kleinen Schritten, denn agil geht nicht per Anordnung. Es gibt keine Blaupause, die Unternehmern oder CEOs ermöglicht, ihre Organisation nach Checklisten agil zu machen, sondern jedes Unternehmen muss für sich definieren, was agil bedeutet. Auch die Umsetzung ist frei gestaltbar, es gibt kein richtig oder falsch, sondern oft sind es kombinierte Vorgehensweisen oder Initiativen, die am Ende einen Baustein auf dem Weg zur Agilität darstellen und zwar am besten in einer Kombination von top-down und bottom-up.
Was am Ende wirklich zählt
Ob es Agile Working heißt, New Work oder Arbeiten 4.0: am Ende geht es um die Sicherung der Unternehmensexistenz in unvorhersehbaren Zeiten und um den dort arbeitenden Menschen, der neben seiner Arbeitsleistung die Möglichkeiten bekommen soll, sich frei zu entfalten und Spaß und Sinn in seiner Tätigkeit zu finden. Die Berücksichtigung dieser menschlichen Bedürfnisse ermöglicht es am Ende nicht nur, Potentiale für verbesserte Geschäftsergebnisse auszuschöpfen, sondern vor allem aus einem überzeugten, frei denkenden Mitarbeiter einen veränderungsfreudigen Menschen zu machen, der offen nach kreativen Lösungen sucht.
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